Unternehmertum könnte so einfach sein: Jeder verfolgt seinen Traum und macht sich mit seiner Leidenschaft selbständig und macht den ganzen Tag nur das, was ihm Spaß macht. Wären da nicht die Steuern. Einkommensteuer, Gewerbesteuer, Kirchensteuer – oder eben Mehrwertsteuer. Die kostet dich als Unternehmer zwar offiziell nichts, einen Steuerberater oder eine gleichartige Software beschäftigst Du dafür wahrscheinlich trotzdem. Folgender Beitrag wird erläutert anhand von deutschen Mehrwertsteuersätzen.
Patrick Moeller
Last Updated on 22 February 2020Mehrwertsteuerrechner von brutto zu netto
Während sich ein Arbeitnehmer die Mehrwertsteuer kaum zunutze machen kann, ist sie für den Unternehmer durchaus interessant, da er sich die Steuer bei betrieblichen Einkäufen rückerstatten lassen kann. Deshalb steht er häufiger mal vor der Frage, wie hoch eigentlich der Netto-Preis eines Produkts oder einer Dienstleistung ist – weil im Endeffekt eben nur das der Preis ist, der es ihn kostet.
Um zu errechnen, welcher Netto-Betrag welchen Brutto-Preis ergibt und anders herum, gibt es online sogenannte Mehrwertsteuerrechner. Unter Angabe einer der beiden Werte und des Mehrwertsteuersatzes von 7 oder 19% rechnen diese mit Leichtigkeit die Preise um. Dabei wenden sie verschiedene Formeln an, um die erwünschten Ergebnisse wie folgt zu ermitteln.
Formeln: Wie berechnet man die Mehrwertsteuer?
Enthaltene MwSt. berechnen 19%: Brutto-Preis / 1.19 * 0,19 = enthaltene MwSt. |
Enthaltene MwSt. berechnen 7%: Brutto-Preis / 1.07 * 0,07 = enthaltene MwSt. |
Preis ohne MwSt. berechnen 19%: Brutto-Preis / 1.19 = Netto-Preis (ohne MwSt.) |
Preis ohne MwSt. berechnen 7%: Brutto-Preis / 1.07 = Netto-Preis (ohne MwSt.) |
Preis mit MwSt. berechnen 19%: Netto-Preis * 1.19 = Brutto-Preis (mit MwSt.) |
Preis mit MwSt. berechnen 7%: Netto-Preis * 1.07 = Brutto-Preis (mit MwSt.) |
Mehrwertsteuer einfach verständlich anhand eines Beispiels
Eigentlich ist die Mehrwertsteuer leicht erklärt: Auf jede Ware, die Du als Verbraucher kaufst, wird eine Steuer von 19% aufgeschlagen. Ist der Verkaufspreis eines Produkts vom Unternehmer selbst aus 100,- EUR, schlägt der Staat eben jene 19% auf – sodass dich das Produkt am Ende 119,- EUR kostet. Dieser Preis ist der sogenannte Brutto-Preis, die 100,- EUR wiederum sind der Netto-Preis.
Ist der Kauf der Ware eine betriebliche Ausgabe eines Unternehmers, so kann er sich die Mehrwertsteuer als Umsatzsteuer zurückerstatten lassen, sodass er im Endeffekt nur den Netto-Preis zahlt. Stattdessen führt der Verkäufer die 19% an den Staat ab. In dem Fall ist er sozusagen nur ein Zwischenwirt, der die Mehrwertsteuer vom Käufer holt und schließlich an den Staat durch reicht.
Eine Ausnahme stellen hier die sogenannten Kleinunternehmerregelung dar. Unternehmer, die im vergangenen Kalenderjahr unter 22.000,- EUR erwirtschaftet haben und im laufenden Kalenderjahr 50.000,- EUR voraussichtlich nicht überschreiten werden, fallen unter die Kleinunternehmerregelung. Diese können bei Verkäufen keine Umsatzsteuer geltend machen – müssen sie aber dennoch bei Einkäufen bezahlen.
Mehrwertsteuersatz von 19% bzw. 7%
Wie schon thematisiert, liegt der übliche Mehrwertsteuersatz bei 19%. Für manche Produkte, wie z.B. unsere Grundnahrungsmittel, gilt wiederum ein reduzierter Mehrwertsteuersatz von nur 7%. In diesen Fällen wird auf den Netto-Preis eben nur eine Erhöhung von 7% aufgeschlagen. Neben den essentiellen Lebensmitteln sind ebenso Bücher mit 7% zu versteuern.
Fazit
Das Berechnen der Mehrwertsteuer funktioniert letztlich über einfache Dreisatzrechnungen. Wer es sich noch einfacher machen möchte, kann auf Online-Mehrwertsteuerrechner zurückgreifen und erfährt so blitzschnell, wie viel brutto wie viel netto macht und wie viel netto brutto. Vor allem Unternehmer finden so in Kürze den wahren Preis ihrer betrieblichen Anschaffungen heraus.