Das Windsor Framework ist ein Wendepunkt für Online-Händler, die zwischen Großbritannien und Nordirland operieren. Es verfeinert die Regeln des Nordirland-Protokolls und zielt darauf ab, Handelsbarrieren abzubauen und Marktzugänge zu verbessern. Für E-Commerce-Unternehmen ist es entscheidend, konform zu bleiben und neue Wachstumswege zu nutzen.
Brenda Varela
Last Updated on 1 April 2025
Was bedeutet das Windsor Framework für Online-Verkäufer?
Das Windsor-Rahmenwerk modifiziert bestehende Regelungen des Nordirland-Protokolls. Es führt sogenannte:
- Grüne Spuren (Green Lanes) ein für Waren, die in Nordirland verbleiben – weniger Zollkontrollen.
- Rote Spuren (Red Lanes) für Waren, die möglicherweise in die EU gelangen – vollständige Zollverfahren.
Für Online-Verkäufer bedeutet das eine Vereinfachung der Mehrwertsteuer- und Zollpflichten und beschleunigte Lieferprozesse innerhalb des Vereinigten Königreichs.
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Hauptkomponenten: Green Lanes, Red Lanes und Zollvereinfachungen
Green Lanes
- Weniger Kontrollen: Für “nicht risikobehaftete” Waren entfallen viele Zollformalitäten.
- Schnellere Lieferungen: Geringere Inspektionen verbessern die Kundenzufriedenheit.
Red Lanes
- Vollkontrollen: Für Waren, die möglicherweise in die EU gelangen.
- Erweiterte Dokumentation: Unternehmen müssen EU-Vorgaben erfüllen und entsprechende Nachweise führen.
Vereinfachter Zoll für B2B und B2C
- B2B: Unternehmen können sich beim UK Internal Market Scheme (UKIMS) registrieren, um Zollanforderungen zu reduzieren.
- B2C: Direktlieferungen an Endkunden in Nordirland benötigen weniger Deklarationen, sofern die Waren Nordirland nicht verlassen.
Mehr zur EU-Mehrwertsteuer für Online-Händler erfahren Sie auf unserem Blog.
Auswirkungen auf Online-Händler: Neue VAT- und Kennzeichnungsvorschriften
VAT-Anpassungen
- Unterschiedliche VAT-Behandlungen je nach Verbleib der Ware in Nordirland oder Weiterleitung in die EU.
- Sorgfältige Aufzeichnungen sind unerlässlich für steuerliche Rückerstattungen oder Nachweise.
Kennzeichnungsvorschriften
- Ab 1. Januar 2025: “UK only”-Kennzeichnung für bestimmte Produkte, z. B. Arzneimittel.
- “Verantwortliche Person”: Nicht-Lebensmittelprodukte benötigen ggf. lokale Kontaktdaten und Herstellerinformationen.
Verpackungsvorgaben
- “Not for EU”-Label für Waren, die ausschließlich für Nordirland bestimmt sind.
- Übergangsfristen und Staffeltermine erleichtern die Anpassung.
Produktspezifische Regelungen: Arzneimittel & Pflanzkartoffeln
Arzneimittel
- Ab Januar 2025: Zulassung durch MHRA (UK).
- Einheitliche “UK only”-Verpackung für GB & Nordirland.
- Entfall von EU-Sicherheitsmerkmalen erleichtert die Versorgung.
Pflanzkartoffeln
- Wiederaufnahme des Handels zwischen GB und Nordirland.
- Plant Passport Scheme sorgt für Nachverfolgbarkeit und Sicherheit.
Stormont Brake: Nordirlands Einfluss auf EU-Regelungen
Ein zentrales Element ist der Stormont Brake:
- Mechanismus: 30 Mitglieder der nordirischen Versammlung aus mind. zwei Parteien können EU-Regelungen blockieren.
- Ziel: Balance zwischen EU-Regelkonformität und britischer Souveränität.
Zeitplan der Umsetzung
- 1. Oktober 2023: Start des Northern Ireland Retail Movement Scheme (NIRMS).
- 30. September 2024: Beginn des Zollpflichtprogramms für Red Lanes (ursprünglich März 2025, verschoben auf 1. Mai 2025).
Diese Zeiträume geben Unternehmen die Möglichkeit, Prozesse, Labels und Schulungen anzupassen. Wichtig: Das Windsor Framework ergänzt das Nordirland-Protokoll, ersetzt es aber nicht.
Vorteile & Herausforderungen für E-Commerce
Vorteile
- Weniger Handelshemmnisse: Green Lanes reduzieren Zollabwicklungen.
- Marktzugang: Nordirland bleibt Teil des UK- und EU-Markts.
- Kostenersparnis: Höhere Freigrenzen & einfachere VAT-Regeln senken Aufwand.
Herausforderungen
- Komplexe Compliance: Einige Waren benötigen weiterhin vollständige EU-Konformität.
- Kennzeichnungsfristen: Neue Etikettierungen erfordern Planung.
- Dynamische VAT-Landschaft: Vorschriften ändern sich laufend.
Jetzt vorbereiten: Checkliste für Online-Händler
- UKIMS-Registrierung sicherstellen
- Kosten dokumentieren für mögliche Nachzahlungen
- Unterstützung nutzen: Invest NI, InterTradeIreland, Schulungen & Förderungen
- Lieferkette analysieren auf EU-Risiken (Vermeidung unerwarteter Zölle)
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Fazit & Nächste Schritte
Das Windsor Framework schafft ein planbares Umfeld für Online-Händler in Nordirland. Weniger Zollkontrollen, vereinfachte VAT-Regeln und neue Kennzeichnungspflichten bieten neue Chancen – aber auch Herausforderungen.
Bleiben Sie informiert, optimieren Sie Ihre Prozesse und setzen Sie auf Expertenunterstützung.
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(Weiterlesen: Offizielle UK-Guidelines zum Windsor Framework)
Hinweis: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine rechtliche Beratung.