Dropshipping besitzt viele Vorteile gegenüber herkömmlichen E-Commerce-Liefermethoden. Ohne hohe Investitionskosten kann per Dropshipping schnell ein eigener Online Shop aufgebaut werden. Im folgenden Artikel erfährst du wie Dropshipping funktioniert, welcher Arten es gibt, was für Vorteile und Nachteile Dropshipping mit sich bringt, wie du Dropshipping nutzen kannst, und wie du dein eigenes Dropshipping Business aufbaust.
Antonia Klatt
Last Updated on 23 March 2022Was ist Dropshipping?
Dropshipping ist eine Versandmethode, die es Online Entrepreneurs ermöglicht ohne große Investitionskosten ein eigenes Business aufzubauen. Beim Dropshipping werden Produkte von einem Großhändler direkt an den Endkunden versand. Der Dropshipper agiert dabei nur als Mittelsmann und vermarktet seinen Shop.
Allerdings ist Dropshipping nichts Neues. Die Versandmethode, auch als Direktversand bekannt, wird seit Jahrzehnten unter dem Begriff „Streckengeschäft“ genutzt. Neu ist, das immer mehr Online Shop Inhaber Dropshipping nutzen, da dieses Geschäftsmodell eine hohe Skalierbarkeit verspricht.
Daher eignet sich Dropshipping insbesondere für Start-Ups, die Produkte auf dem Markt testen wollen, sowie für E-Commerce Einsteiger, die per Dropshipping kostengünstig ein neues Geschäft aufbauen möchten.
Wie funktioniert Dropshipping genau?
Am Dropshipping sind im Gegensatz zum normalen Versandhandel zusätzlich zum Lieferanten drei Parteien beteiligt. Neben dem Kunden und dem Shop Besitzer ist noch ein Dropshipping Anbieter oder Großhändler beteiligt, der die Produkte herstellt und verschickt.
Endkunden kaufen ein Produkt in einem Shop und gehen dabei davon aus, dass das Produkt vom Shop-Besitzer versendet wird. Sie wissen also nicht, dass der Shop Besitzer Dropshipping als Versandmethode nutzt. Der Shop Besitzer bzw. Verkäufer verwaltet den Shop und vertreibt die Produkte mithilfe von Marketing, Kundenservice, und mehr. Sobald die Bestellung des Endkunden eintrifft kontaktiert der Verkäufer seinen Dropshipping-Großhändler und sendet ihm die Details der Bestellung zu.
Der Dropshipping Anbieter nimmt die Bestellung entgegen, verpackt das Produkt und versendet das Paket auf direktem Weg an den Endkunden. Somit erledigt er meist alle Formalitäten im Zusammenhang mit dem Versand und dem Zoll. Der Endkunde erhält das Paket, auf deren Verpackung sich meist kein Hinweis auf den Großhandel finden lässt. Einige Dropshipping Anbieter bieten Verkäufern sogar die Möglichkeit die Produkte in Paketen mit dem Branding des Shops zu versenden. Die Endkunden wissen also zu keiner Zeit, wer ihnen die Produkte zugeschickt hat. Im Gegensatz dazu hat der Verkäufer meist zu keiner Zeit Kontakt mit dem Produkt.
Im Idealfall zahlt der Endkunde das Produkt bevor er es erhält und der Verkäufer nutzt diese Summe um beim Großhändler das Produkt zu bestellen und zu bezahlen. Ist dies nicht der Fall, muss eine gewisse Summe Geld im Geschäft gehalten werden, um die Produkte beim Großhändler zu bezahlen bevor der Verkaufspreis beim Verkäufer eingeht. Der Gewinn des Verkäufers ergibt sich dann aus dem Verkaufspreis abzüglich des Einkaufspreises und der Versandkosten, die der Großhändler ihm in Rechnung stellt.
Hinweis: Dropshipping ist eine Versandmethode. Dieses Geschäftsmodell sollte nicht mit dem ähnlich benannten Drop Servicing verwechselt werden. Bei letzterem Geschäftsmodell trifft der Verkäufer als Service Provider auf, die eigentlichen Leistungen werden aber von Dritten erfüllt.
Welche Arten des Dropshipping gibt es?
Beim Dropshipping wird grundsätzlichen zwischen zwei Varianten unterschieden: dem Fulfillment via Großhandelslager und dem Fulfillment via Konsignationslager.
Dropshipping Fulfilment via Großhandelslager
Wenn du dich für das Dropshipping Fulfillment über ein Großhandelslager entscheidest greifst du quasi auf das gesamte Sortiment deines Anbieters – des Großhändlers – zurück. Dabei trägst du sowohl die Einkaufskosten, als auch die Versandkosten zum Kunden. Falls dein Anbieter bestimmte Produkte nicht auf Lager hat, können natürlich auch die Bestellungen deiner Kunden nicht mehr bearbeitet werden.
Dropshipping Fulfilment via Konsignationslager
Im Zusammenhang mit Dropshipping bedeutet Konsignationslager, dass im Zentrallager des Anbieters ein eigener Lagerbereich für dich, den Dropshipper, eingerichtet wird. Dieser Lagerbestand wird für dich vorbehalten und du profitierst von einer gesicherten Waren-Versorgung. Allerdings kommen neben Einkaufs- und Versandkosten bei dieser Variante des Dropshippings Zusatzkosten und Abnahmeverpflichtungen auf dich zu. Das Dropshipping Fulfillment via Konsignationslager lohnt sich also vor allem dann, wenn du die Nachfrage nach Produkten bereits relativ gut einschätzen kannst.
Weitere Dropshipping Fulfillment Modelle
Mit der Entwicklung des Dropshipping Prozesses haben sich auch die Fulfilment Modelle weiterentwickelt. Heutzutage kannst du aus einer Vielzahl an Dropshipping Fulfilment Programmen wählen. Da viele Dropshipper ihre Ware beispielsweise aus China erhalten haben sich in diesem Land Produkt-Agenten etabliert, die für dich Produkte bei chinesischen Onlinehandels-Plattformen suchen und finden können. Einige dieser Agenten übernehmen zudem auch die Lagerung und den, teilweise gebrandeten, Produktversand.
Viele andere Dropshipper bestellen ihre Produkte in größeren Mengen selbst und lagern sie in einem Fulfillment-Center in Europa, beispielsweise in einem Amazon-Warenlager. Die Möglichkeiten des Dropshippings sind grenzenlos und du kannst sicher einen Fulfillment Prozess finden, der perfekt zu deinem Dropshipping Business passt.
Was Kostet Dropshipping?
Natürlich unterscheiden sich die Dropshipping Gebühren, mit denen du rechnen musst, von Dropshipping Fulfilment Methode zu Methode. Allerdings gibt es ein paar Kostenposten, die meist immer mit dem Verkauf und der Lieferung verbunden sind – egal wie die Lieferung zum Endkunden funktioniert. Dazu gehören:
- Versandgebühren
- Handlinggebühren
- Mindestmengenzuschläge
Versandgebühren sind meist relativ transparent gestaltet. Als Dropshipper werden dir die marktüblichen Versandkosten veranschlagt. Allerdings können diese beim Versand über Kontinentgrenzen hinweg oft hoch ausfallen.
Zusätzlich fallen beim Dropshipping Handlinggebühren an. Diese “Pick-and-Pack-Gebühren” decken die Kosten des Verpackens einzelner Sendungen ab und werden meist zusätzlich pro Artikel fällig. Bei diesen Gebühren machen sich zwischen einzelnen Anbietern und Fulfillment Providern oft große Unterschiede bemerkbar.
Zuletzt bestehen die meisten Großhändler noch auf Mindermengenzuschläge. Diese Gebühren fallen an, falls du Lieferungen bestellst, die unter die Kleinstmengen-Grenzen fallen.
Vorteile von Dropshipping
Dropshipping liegt aktuell voll im Trend und ist eine beliebte Methode ein eigenes E-Commerce Business zu gründen – und das aus gutem Grund. Im Vergleich zum klassischen Versandhandel oder Amazon Selling punktet Dropshipping mit folgenden Vorteilen:
- Geringer Investitionsbedarf
- Geringe Kapitalbindung
- Geringes Risiko
- Große Gewinnspanne
- Möglichkeit eines großen Sortiments
- Hohe Skalierbarkeit
- Möglichkeit des internationalen Handels
- Einfacher Einstieg in den E-Commerce
Zunächst einmal braucht es für Aufbau eines Dropshipping Businesses nur wenig Kapital. Du musst zu Beginn keine Waren einkaufen, keinen Lagerraum mieten und auch keine Mitarbeiter einstellen. Die einzigen Kostenposten, die auf dich zukommen, betreffen das Marketing und die Produktpräsentation. Beispielsweise solltest du ein Budget von ein paar Hundert Euro für das Hosting der Website, für die Domain, für eventuell vorgefertigte ECommerce-Shoplösung (z. B. Shopify, oder WooCommerce) und eventuell das Programmieren von Apps einplanen. In Sachen Marketing kommen Kosten für Design, Logo, SEO und ähnliches auf dich zu. Die Kosten richten sich dabei aber immer nach der Menge der Arbeitsleistung, die du einkaufst, und der, die du selbst erledigst. Weiterhin sind das Kosten, die du bei allen anderen E-Commerce Businesses auch tragen würdest.
Der Kapitalbedarf bleibt auch weiterhin klein. Im Laufe deiner geschäftlichen Tätigkeit als Dropshipper wirst du keine teuren Waren einkaufen und lagern müssen. Damit sparst du dir Lagerfläche und Lagerpersonal, Logistikkosten und mehr und hast allgemein nur eine geringe Kapitalbindung.
Damit einhergehend ist ein großer Vorteil des Dropshippings das geringe Risiko. Geringe Kapitalbindung bedeutet geringes Risiko. Du läufst keine Gefahr in einem schlechten Monat weiterhin Fixkosten bezahlen zu müssen und bleibst nicht auf überschüssigen Waren sitzen.
Gleichzeitig zeichnen sich Dropshipping Geschäfte oft durch eine hohe Gewinnspanne aus. Diese kannst du meist selbst festlegen. Manche Dropshipping Anbieter geben zwar Mindestpreise vor, allerdings ist deinen Verkaufspreisen nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Je besser du deinen Online-Shop vermarktest, desto mehr sind deine Kunden bereit für deine Dropshipping Produkte zu bezahlen.
Genau wie der Gewinnspanne ist auch dem Produktportfolio beim Dropshipping keine Grenzen gesetzt. Da du die Produkte nicht kaufen musst bevor du sie verkaufst und sie von einer quasi unbegrenzten Anzahl an Großhändlern beziehen kannst, kannst du dir ein großes Sortiment aufbauen. Viele Dropshipper bieten Produkte auch nur zeitweise an, testen sie via Facebook und Instagram Werbung für den Markt, und schließen dann erst dauerhafte Bezugsverträge ab.
So profitieren sie von relativ großen Wachstumsmöglichkeitenn in einem kleinen Zeitraum. Das Dropshipping Modell ist sehr gut skalierbar und du kannst in kurzer Zeit nicht nur dein Sortiment, sondern auch deinen Kundenstamm erweitern. Das gilt nicht nur national! Da du kein Lager hast und deinen Dropshipping Store von überall aus managen kannst, kannst du auch ganz einfach international agieren.
Alle oben genannten Vorteile sorgen dafür, dass Dropshipping sowohl unter E-Commerce Neulingen, als auch erfahrenen Online Entrepreneurs sehr beliebt ist. Das Geschäftsmodell kann so einfach und schlank gestaltet werden, wie du möchtest, da die Hauptaufgaben vor allem aus der Verwaltung des Shops, dem Kundenservice, und dem Marketing bestehen. Anfänger können das Feld des E-Commerce ohne große Investitionskosten kennenlernen und erfahrene Seller können mit dem Dropshipping Modell neue Produkte testen.
Nachteile von Dropshipping
Bei all den Vorteilen erscheint es unglaublich, dass heutzutage nicht jeder seinen eigenen Dropshipping Online Store aufbaut. Das liegt daran, dass Dropshipping trotz aller Vorteile im Gegensatz zum klassischen Handel und Versand auch einige Nachteile hat.
- Geringe Kontrollierbarkeit
- Unsichere Liefersituation und Warenbestände
- Retourenmanagement & Risiken
- Hohe laufende Kosten
Einer der größten Nachteile des Dropshipping Modells ist die geringe Kontrollierbarkeit der Produkte. Da du als Verkäufer ausschließlich Shop-Betreiber bist, hast du mit den Produkten, die du vertreibst, meist keine Berührungspunkte. Natürlich wird empfohlen sich am Anfang Testprodukte zu bestellen um die Qualität zu überprüfen. Allerdings kann diese sich langfristig auch ändern. Man muss also seinem Großhändler vertrauen und sich darauf verlassen, dass Waren schnell und qualitativ einwandfrei an den Endkunden versandt werden. Ist das nicht der Fall, wirft das ein schlechtes Licht auf den Shop Besitzer.
Weiterhin hat man als Dropshipper kaum Kontrolle über die Versendung. Zwar bieten einige Dropship Anbieter den Versand in eigens gebrandeten Paketen an, allerdings lässt sich das nur schwer nachprüfen. Wer außerdem Produkte von mehreren Großhändlern bezieht, läuft Gefahr, dass Kunden bei einer Bestellung mehrere Pakete erhalten. Auch das ist in Zeiten von Amazon Prime und co. ein Nachteil im Hinblick auf die Kundenzufriedenheit.
Weitere Nachteile des Dropshipping Modells sind die unsichere Liefersituation und unüberschaubare Warenbestände. Da du als Dropshipper nicht selbst für die Lagerung der Produkte verantwortlich bist, musst du dich darauf verlassen, dass dir dein Großhändler die korrekten Lagerbestände übermittelt. Geschieht das nicht, kann es zu Lieferengpässen führen oder du musst Bestellungen stornieren. Beides kannst du nicht beeinflussen, allerding wird das Image deines Dropshipping Shops negativ davon beeinflusst. Eine Möglichkeit dieses Problem zu lösen ist das Dropshipping via Konsignationslager, bei dem Lagerbestand gegen einen Aufpreis für dich “reserviert” wird.
Allerdings kannst du auch mit einem Konsignationslager lange Lieferzeiten nicht umgehen. Lieferungen aus Asien, wo die meisten Dropshipper ihre Produkte sourcen, nach Europa können um die 30 Tage auf sich warten lassen. Heutzutage sind Kunden dank Amazon Prime Lieferzeiten von ein bis zwei Tagen gewöhnt – ein klarer Nachteil. Weiterhin gehen bei diesem langen Weg Pakete häufig verloren oder werden beschädigt. Diese müssen trotzdem bezahlt und ersetzt werden. Wenn du dich für den Bezug von Dropshipping Gütern aus Europa entscheidest, wirst du weniger stark unter langen Lieferzeiten und dem Verlust von Paketen leiden. Allerdings sind hier auch die Einkaufspreise höher und deine Gewinnmarge schmälert sich.
Ein noch größeres Problem als die Lieferung stellt das Retourenmanagement dar. Im E-Commerce Geschäft müssen viele Händler mit Rückgabequoten von mehr als 50% rechnen. Wenn du ein Dropshipping Geschäft leitest, kannst du Kunden eine Sammel-Adresse zur Verfügung stellen, von der aus du die Güter an deinen Großhändler zurück sendest.
Alternativ kannst du deine Kunden dazu verpflichten die Kosten der Rücksendung zum Großhändler selbst zu tragen. In diesem Fall wird allerdings deine Kundenzufriedenheit sinken. Das gleiche geschieht im Falle von Zusatzkosten, ein Risiko das meist der Endkunde zu tragen hat. Oft werden Sendungen im Zoll festgehalten bis eine Einfuhrumsatzsteuer gezahlt wird.
Abgesehen von Nachteilen, die die Kundenzufriedenheit reduzieren, kommen noch weitere Punkte auf dich zu, wenn du ein Dropshipping Geschäft gründen möchtest. Viele Dropshipper lernen beim Aufbau ihres Businesses, dass die Kosten für das Marketing und die Generierung von Traffic, wenn auch geringe Investitionskosten, den Gewinn schnell schmälern können. Der Grund hierfür ist vor allem die hohe Konkurrenz auf dem Markt. Viele Dropshipper vertrieben die gleichen Produkte. Marketing ist hier der einzige Weg sich von der Masse abzuheben.
Wo kann Dropshipping genutzt werden?
Dropshipping kann trotz aller Nachteile ein lukratives Geschäft sein. Es handelt sich aber vor allem um eine Vertriebs- und keine Verkaufsmethode. Als solche kann sie in einer Vielzahl an Verkaufsräumen und Szenarien angewandt werden. Genutzt werden kann Dropshipping im Zusammenhang mit
- einem eigenen Online-Shop
- dem Verkauf auf E-Commerce Marktplätzen und
- im stationären Handel
Dropshipping im eigenen Online Shop
Am häufigsten genutzt wird die Dropshipping Versandmethode von Online Händlern, die ihren eigenen Online-Shop betreiben. Hier können die Möglichkeiten und Vorteile des Versand-Modells voll ausgeschöpft werden.
Die Abläufe des Businesses werden stark vereinfacht und es wird kein großes Startkapital benötigt, da kein eigenes Lager aufgebaut werden muss. Durch eine automatische Synchronisierung des Online-Shops mit dem Dropshipping-Anbieter kann die manuelle Arbeit des Dropshippers auf ein Minimum reduziert werden.
Der Online Händler muss sich nur um den Aufbau des Online Shops kümmern. Das ist heutzutage mit Tools von Plattformen wie Spotify und WordPress schnell erledigt. Zudem bedarf die rechtliche Absicherung in der EU ein wenig Recherche. Online Händler sollten sich über die Richtlinien und nötige Zertifikate für den Verkauf verschiedenster Produkte informieren und eine Haftpflichtversicherung für das eigene Gewebe abschließen. Mehr über die Verbraucherrechte, die im Zusammenhang mit einem Dropshipping Business wichtig sind, erfährst du am Ende dieses Artikels.
Dropshipping auf E-Commerce Marketplaces
Neben Online-Shop Besitzern wird Dropshipping auch von Online Verkäufern auf E-Commerce Marktplätzen wie Amazon und Ebay häufig genutzt. Diese bieten eine große Nachfrage, da sie von Millionen an Käufern genutzt werden. Im Gegenzug leiden Verkäufer unter großer Konkurrenz und müssen die Regeln einhalten, die von den Marktplätzen vorgegeben werden.
Auf Amazon ist beispielsweise der Verkauf von einigen Produkten, je nach Land und Produktkategorie, gänzlich verboten. Weiterhin ist der Verkauf auf Online Marktplätzen nicht kostenlos. Oft sind das Angebot, der Verkauf, und die Lieferung von Produkten mit Provisionen oder monatlichen Gebühren verbunden, die den Profit schmälern.
Dropshipping im stationären Handel
Du bist bereits im traditionellen, stationären Handel tätig? Kein Problem. Anstatt Produkte zu lagern und dafür Lagerraum anzumieten kannst du auch ausschließlich Ausstellungsartikel bestellen und ausstellen. Sobald Kunden dann eine Bestellung bei dir im Laden abgeben, können die Produkte von einem Dropship-Anbieter an den Endkunden versendet werden. Besonders lohnenswert ist dieses Geschäftsmodell bei sperrigen und schweren Produkten wie Möbeln und Lampen, die viel Lagerkosten verursachen.
Dropshipping Business starten
Der Aufbau eines Dropshipping Businesses unterscheidet sich zunächst nicht vom Aufbau eines anderen Online Shops, in dem Produkte verkauft werden. Die folgenden Punkte solltest du klären, bevor du dich auf Produktauswahl und co konzentrierst.
- Gewerbeschein
- Rechtsform
- Steuern & Buchhaltung
- Geschäftskonto
- Betriebshaftpflicht
Brauche ich einen Gewerbeschein?
Zunächst benötigst du einen Gewerbeschein, da es sich beim Dropshipping um eine gewerbliche Tätigkeit handelt. Diesen erhältst du, je nach Bundesland, für 15 bis 60 Euro beim Gewerbeamt deiner Stadt. Sobald du dein Gewerbe angemeldet hast, wird dir eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer vom Finanzamt zugeteilt.
Welche Rechtsform eignet sich fürs Dropshipping?
Während du dich um die Anmeldung deines Geschäfts kümmerst, solltest du dir bereits Gedanken um die Rechtsform deines Dropshipping Businesses machen. Viele Einsteiger entscheiden sich für die Rechtsform des Einzelunternehmens oder starten ein Business mit einem Freund und Geschäftspartner in Form einer GbR. Mit mehr Aufwand verbunden ist die Gründung einer UG oder GmbH. Diese Unternehmensformen sind allerdings auch mit weniger Haftung verbunden. Grundsätzlich gibt es keine perfekte Lösung wenn es um die Wahl einer Geschäftsform geht. Wichtig ist, dass du die richtige Wahl für dich und dein Dropshipping Business triffst.
Steuern & Buchhaltung
Im nächsten Schritt solltest du dir um deine Steuern und Buchhaltung Gedanken machen, denn durch den gewerblichen Verkauf von Produkten kommen natürlich auch gewerbliche Verpflichtungen auf dich zu. Grundsätzlich bist du verpflichtet Umsatzsteuer an die Steuerbehörden derer Länder abzuführen, in denen deine Endkunden ansässig sind. hellotax kann dir bei diesem Thema helfen. Wir können dich auch nachträglich für die Umsatzsteuer registrieren und deine Umsatzsteuererklärungen erstellen und einreichen. Währenddessen steht dir unsere Umsatzsteuer-Software bei der Kontrolle deiner Transaktionen bei Seite. Kontaktiere uns noch heute und erfahre mehr über deine umsatzsteuerlichen Pflichten beim Dropshipping.
Geschäftskonto
Um Umsatzsteuer abzuführen und auch die restlichen finanziellen Angelegenheiten deines Dropshipping Businesses erledigen zu können, brauchst du ein Geschäftskonto. Zwar kannst du bei vielen Rechtsformen diese Aufgaben auch über dein privates Konto erledigen, allerdings ist es empfehlenswert ein zusätzliches Geschäftskonto zu eröffnen, um private und geschäftliche Transaktionen klar zu trennen und die Erledigung steuerlicher Aufgaben für dich oder deinen Steuerberater zu vereinfachen. Geschäftskonten kannst du bei den meisten Banken für circa 5€ bis 20€ monatlich eröffnen.
Brauche ich eine Betriebshaftpflichtversicherung zum Dropshippen?
Weiterhin solltest du eine Betriebshaftpflichtversicherung für dein Dropshipping Geschäft abschließen. Laut dem Produkthaftungsgesetz haftest du als Unternehmer privat bis zu einem Betrag von 85 Millionen Euro. Ein Betriebshaftpflichtversicherung nimmt sich der Prüfung der Haftpflicht im Schadensfall und der Abwehr unberechtigter Forderungen an und leistet außerdem Versicherungsschutz. Die Versicherung zahlt also falls es sich um einen berechtigten Schaden handelt.
Nachdem du nun die Grundbausteine für dein Dropshipping Business gelegt hat, geht es ans Eingemachte. Nun musst du
- Einen Dropshipping Anbieter finden
- Produkte auf deinem Online-Shop anbieten
- Eine Bestellung bearbeiten
Dropshipping Anbieter finden
Um per Dropshipping Produkte verkaufen zu können, musst du diese zuerst im Sortiment eines Lieferanten finden. Da der Versand via Dropshipping mehr Lager- und Versand-Aufwand benötigt, sind nicht alle Großhändler bereit, mit einem Dropshipper eine Partnerschaft einzugehen. Daher bestellen viele Dropshipper ihre Produkte bei ausländischen Großhändlern, die auf dieses Geschäftsmodell ausgerichtet sind.
Falls du allerdings einen Spezialhändler findest, der bereit ist seine Waren einzeln zu lagern und zu versenden, schließt du in Folge eine vertragliche Partnerschaft ab, in der die Konditionen festgelegt werden. Danach schickt dir dein Händler alle Produktdaten, Fotos, Technische Spezifikationen und mehr zu, die du für den Verkauf benötigst. Egal wo und von wem du deine Produkte beziehst, stelle vorher immer sicher, dass diese keinem Copyright oder ähnlichen Rechten unterliegen.
Dropshipping Produkte anbieten
Sobald du die Produktinformationen erhalten hast, kannst du die Dropshipping Produkte in deinem Online-Shop oder auf der Verkaufsplattform deiner Wahl hochladen. Viele Dropshipper setzen hier unter anderem auf Amazon und eBay, während andere einen eigenen Online-Shop über die Plattformen WordPress oder Shopify aufbauen. Um einen Gewinn zu erwirtschaften müssen die Verkaufspreise natürlich höher sein als die Einkaufs- und Versandkosten
Kaufabwicklung beim Dropshipping
Sobald ein Kunde nun in deinem Shop eine Bestellung abgibt, sendest du die Bestelldaten an deinen Lieferanten weiter. Ihm bezahlst du den Einkaufspreis und, je nach Konditionen, die Versandkosten, während du den Verkaufspreis vom Kunden erhältst. Der Dropshipping Lieferant verschickt die Ware an den Endkunden während du dich meist nur noch um den Kundenservice kümmern musst.
Dropshipping vs. Amazon FBA
Nachdem nun klar ist, was Dropshipping ist und wie es funktioniert, stellt sich bei vielen Online Händlern eine Frage: Was ist der Unterschied zu Amazon Selling?
Wer als Händler auf Amazon tätig ist profitiert von Anfang an von einer hohen Zahl an potenziellen Kunden, die auf der Plattform nach Produkten suchen. Das erspart Einsteigern hohe Marketingkosten, da diese Nachfrager bei der Geschäftsgründung quasi gleich mit dabei sind.
Auf der anderen Seite sind Amazon Seller von der Plattform abhängig. Zwar ist Amazon ein Online-Gigant, der nicht mehr vom Markt verschwinden wird, allerdings bietet er bei weitem nicht so viel Flexibilität und Sicherheit wie ein eigener Online Shop, der dir selbst gehört. Amazon könnte beispielsweise anfangen, die von dir verkauften Produkte selbst unter seinem “Amazon Basics” Label zu verkaufen. Gegen diese Konkurrenz wärst du machtlos.
Amazon bietet weiterhin ein eigenes Fulfillment Program an – Amazon FBA. Amazon Seller, die FBA Programme nutzen, profitieren von schnellem Prime-Versand, ausgezeichnetem Retourenmanagement und hoher Kundenzufriedenheit, auch wenn Amazon dafür natürlich Gebühren verlangt. Im Grunde handelt es sich also bei beiden Methoden, Dropshipping und Amazon FBA, um Lager- und Versand-Programme.
Anders als beim Dropshipping stellen Amazon Seller ihre Waren allerdings selbst her oder beziehen sie selbst und senden sie an ein Amazon Warenlager, bevor sie verkauft werden können. Bei Amazon FBA Selling haben Verkäufer also durchaus Kontakt mit ihren Waren. Weiterhin wenden sich Endkunden bei Problemen an Amazon, den Versanddienstleister. Leidet dein Business unter niedriger Kundenzufriedenheit, leidet nicht nur dein Gewinn, du kannst sogar dauerhaft vom Amazon Marktplatz ausgeschlossen werden.
Fazit
Dropshipping kann ein äußerst lukratives Geschäftsmodell sein. Auch wenn zu Anfang einige Grundbausteine gelegt werden müssen kann dein Geschäft mithilfe dieser Versandmethode langfristig schnell wachsen und du kannst ortsunabhängig das Business leiten. Aber es gibt auch Alternativen, wie beispielsweise Amazon FBA Programme oder andere Fulfilment Dienstleister.
Doch egal welches Logistiknetzwerk du nutzt, die Umsatzsteuer wird immer fällig. Hierbei kann dir hellotax helfen. Wir sind auf die Bearbeitung umsatzsteuerlicher Aufgaben von E-Commerce Händlern, Amazon FBA Sellern, und Dropshippern spezialisiert und kümmern uns mithilfe unser eigenst entwickelten Software und einem internationalen Team an Steuerberatern darum, dass du in der EU Umsatzsteuer-konform handelst und verkaufst. Kontaktiere uns noch heute und erfahre mehr.