Endlich Unternehmer? Es ist wahrscheinlich eines der schönsten Gefühle, seine erste eigene Rechnung zu schreiben – im Gegensatz zu dem Gefühl, eine Rechnung zu bekommen. Aber: Was gehört in eine Rechnung? Und wie berechne ich die Mehrwertsteuer? Eine Rechnung zu schreiben ist eigentlich ganz einfach und es bedarf keiner komplizierten mathematischen Formeln, um brutto und netto zu errechnen.
Patrick Moeller
Last Updated on 29 January 2024Formeln zum Berechnen der Mehrwertsteuer
Enthaltene MwSt. berechnen 19%: Brutto-Preis / 1.19 * 0,19 = enthaltene MwSt. |
Enthaltene MwSt. berechnen 7%: Brutto-Preis / 1.07 * 0,07 = enthaltene MwSt. |
Preis ohne MwSt. berechnen 19%: Brutto-Preis / 1.19 = Netto-Preis (ohne MwSt.) |
Preis ohne MwSt. berechnen 7%: Brutto-Preis / 1.07 = Netto-Preis (ohne MwSt.) |
Preis mit MwSt. berechnen 19%: Netto-Preis * 1.19 = Brutto-Preis (mit MwSt.) |
Preis mit MwSt. berechnen 7%: Netto-Preis * 1.07 = Brutto-Preis (mit MwSt.) |
Formeln zu nutzen wäre der analoge Weg. Ein anderer ist der, digitale Hilfsmittel zu nutzen. Dafür gibt es sogenannte Mehrwertsteuerrechner, die Du online finden kannst.
Wenn Preise kalkuliert werden, erfolgt dies häufig zunächst mit Netto-Werten. Der Preis, den Du errechnet hast, ist der Preis, den Du für dein Produkt oder deine Dienstleistung erhalten möchtest. Nun schlägst Du auf deinen Zielpreis noch einmal 19% Umsatzsteuer auf. Hört sich einfach an? Ist es!
Preis mit 19% MwSt. berechnen: Netto-Preis * 1.19 = Brutto-Preis (mit MwSt.) | |
Preis mit 7% MwSt. berechnen: Netto-Preis * 1.07 = Brutto-Preis (mit MwSt.) |
Nichts im Leben ist sicher, oder? Leider doch: Du musst Steuern zahlen, da ist das Finanzamt zurecht streng. Aber hier eine gute Nachricht: Als Unternehmer zahlst Du bei betrieblichen Ausgaben keine Umsatzsteuer. Du nimmst sie nur für den Staat ein und führst sie schließlich ans Finanzamt. Eine ehrenvolle Aufgabe – schließlich bekommst Du die Umsatzsteuer anschließend wieder zurück.
Wann genau du die Umsatzsteuer voranmelden und abführen musst, egal ob es sich Transaktionen im Inland oder im EU-Ausland handelst, und wie du deine umsatzsteuerlichen Aufgaben mit der hellotax USt.-Software automatisieren kannst, erfährst du während einer kostenlosen Beratung mit unseren Umsatzsteuer-Experten.
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Für wen sind diese Formeln?
Unternehmer, die Umsatzsteuer abführen müssen, schlagen auf ihren Netto-Preis Umsatzsteuer auf. Je nach Steuersatz sind das 7% oder 19%, was ein Produkt oder eine Dienstleistung schon entsprechend deutlich teurer machen kann. Daher kalkulieren Unternehmer die Preise bis zum Verkaufspreis netto und rechnen schließlich auf den Verkaufspreis die Mehrwertsteuer hinzu. Im Verlauf der Kalkulation wird sie weiter mit dem Netto-Wert betrachtet, da der Unternehmer ja keine Umsatzsteuer zahlt und diese nur an den Verbraucher weitergibt.
Wenn Du nur gelegentlich etwas auf dem Flohmarkt verkaufst, bist Du wahrscheinlich kein Unternehmer. In dem Fall benötigst Du keine Formeln und keine Online-Anwendungen. Wenn Du jedoch irgendwann damit unternehmerisch tätig bist, musst Du nun genauer kalkulieren.
Als Unternehmer nimmst Du die Umsatzsteuer treuhänderisch für das Finanzamt ein. Ausgeschlossen davon sind Kleinunternehmer. Diese nehmen keine Umsatzsteuer ein und dürfen keine Vorsteuer geltend machen. Kleinunternehmer sind eine spezielle Regelung. Sie soll frischen Unternehmer Bürokratie abnehmen und die Arbeit etwas erleichtern.
Welche Mehrwertsteuersätze in Deutschland gelten
In Deutschland gibt es zwei Mehrwertsteuersätze. Es gibt den Regelsteuersatz von 19% und den ermäßigten Steuersatz von 7%. Bei Grundnahrungsmitteln wird in der Regel der Steuersatz von 7% angewendet. Ausgenommen sind zum Beispiel Luxus-Lebensmittel wie Hummer und Langusten. Wenn ein Handwerker etwas repariert, wird der der Regelsteuersatz angewandt. Hier steht die Dienstleistung im Vordergrund.
Im Restaurant gibt es etwas zu beachten: Wenn Du im Restaurant isst, wird der Steuersatz von 19% angewendet. Hier steht die Dienstleistung im Vordergrund und nicht die Lebensmittel. Solltest Du das Essen jedoch mitnehmen und außerhalb des Restaurants essen, wird der ermäßigte Steuersatz angewendet. Das merkst Du als Verbraucher allerdings nicht, denn der Preis für dich bleibt gleich.
Jedoch ist es für das Restaurant von Vorteil, ihre Waren und Leistungen mit 7% Mehrwertsteuer zu verkaufen, da ihnen nun mehr Gewinn übrig bleibt. Jeder kennt die Frage vom McDonalds-Mitarbeiter, ob Du vor Ort essen möchtest oder das Menü mit nach Hause nehmen. Das ist nicht dafür relevant, herauszufinden, wie die Mahlzeit übergeben werden soll, sondern ebenso dafür, wie der Umsatz steuerlich betrachtet wird.
Was es bei der Rechnung zu beachten gibt
Es gibt gewisse Anforderungen an eine Rechnung, wie diese auszusehen hat. Folgende Informationen muss die Rechnung beinhalten:
- Name und Anschrift des Leistungsempfängers und des Leistenden
- Steuernummer bzw. Umsatzsteuer-Identifikationsnummer
- Rechnungsnummer (fortlaufend)
- Rechnungsdatum
- Bezeichnung der Leistung oder Lieferung
- Rechnungsbetrag in brutto und netto und die enthaltene Umsatzsteuer
- anzuwendender Steuersatz
Wenn Du diese Punkte berücksichtigst, bist Du auf der sicheren Seite. Warum sind diese Punkte so wichtig? Damit der Vorsteuerabzug für den Leistungsempfänger korrekt abgewickelt werden kann. Solltest Du einen Reverse-Charge-Fall haben, sind noch wenige, weitere Informationen zu beachten.
Zusammenfassung
Um nicht ständig seine Rechnungen zu korrigieren, ist es wichtig, dass sie von Anfang an korrekt sind. Auch das Finanzamt prüft deine Rechnungen. Achte deshalb darauf, dass die Leistungen immer richtig bezeichnet sind und die Umsatzsteuer stimmt. Sonst kann es schnell teuer werden. Verwende für deine Rechnungen Vorlagen: So kannst du die Steuer mit Excel leicht berechnen und die entsprechenden Formeln nutzen.