Bis dato galten für jedes europäische Land innerhalb der EU bestimmte Lieferschwellen, bei deren Überschreitung zusätzliche Umsatzsteuerregistrierungen benötigt wurden. Diese Regelungen wurden allerdings im Juli 2021 geändert. Die Lieferschwellen-Grenzwerte für Italien schauen wir uns deshalb jetzt genauer an.
Antonia Klatt
Last Updated on 22 October 2021
Lieferschwelle in Italien: Distance Selling
Natürlich gibt es verschiedene Faktoren, die dazu führen, dass du dich in einem Land um eine Umsatzsteuernummer kümmern musst. Das Erreichen der Lieferschwelle in einem Land, in das du exportierst, führte bis dato zum Beispiel eben genau dazu. Hier zählte der Umsatz, den du mit Distance Selling in ein bestimmtes Land erzielst.
Landes-spezifische Lieferschwellen wurden im Juli 2021 abgeschafft. Stattdessen gilt seitdem eine EU-weite Schwelle für den Fernverkauf von 10.000 €, deren Überschreiten die Umsatzsteuerpflicht in anderen Ländern nach sich zieht. Umsätze unterhalb dieser Schwelle werden mit dem heimatlichen Steuersatz besteuert und die Umsatzsteuer im Heimatland abgeführt. Sobald der Wert der Lieferungen und Leistungen allerdings die EU-weite Schwelle übersteigt, wird die Umsatzsteuer in jedem Land, in dem verkauft wird, fällig. Zu diesem Zeitpunkt müssen sich Seller auch in diesen Ländern für die Umsatzsteuer registrieren und die Umsatzsteuer voranmelden.
No content has been found here, sorry 🙂Hier ein Beispiel zum bisherigen jährlichen Grenzwert in Italien:
Ein Seller ist in Deutschland registriert und lagert dort in Amazon’s Warenlagern. Er verkauft seit ein paar Monaten auch nach Italien und hat in nur 3 Monaten bereits Waren im Wert von 28.000 € verkauft. Die Lieferschwelle in Italien betrug 35.000€.

USt-Nummer in Italien registrieren

USt-Voranmeldung in Italien einreichen
Der Verkäufer sollte also seine Warenbewegung im Blick haben, da sobald Waren für 35.000 € innerhalb eines Kalenderjahres nach Italien exportiert wurden dort auch eine Umsatzsteuernummer, Voranmeldungen, etc. rechtlich vorgeschrieben waren.
Seit Juli 2021 gilt allerdings die EU-weite Lieferschwelle von 10.000 €. Ein beispielhafter Warenumsatz von 28.000 € liegt damit bereits über der neuen Schwelle. Die ersten 10.000 € Umsatz werden nach wie vor mit dem deutschen Umsatzsteuersatz in Deutschland versteuert. Allerdings müsste der 10.001e und jeder weitere € mit dem italienischen Umsatzsteuersatz versteuert und in Italien abgeführt werden. Daher ist in diesem Beispiel seit Juli 2021 bereits nach circa einem Monat eine Registrierung, Voranmeldung und Steuererklärung in Italien nötig.
Lieferschwelle Italien in Dollar und Euro
Der Verkauf unter der Lieferschwelle bedeutet, dass keine Umsatzsteuerregistrierung erforderlich ist. Wenn du in mehreren Ländern die Lieferschwelle erreicht hattest, benötigstest du natürlich auch dementsprechend mehrere Registrierungen.
Auch das hat sich geändert. Die neue Lieferschwelle von 10.000 € gilt EU-weit. Sobald diese Schwelle also übergreifend erreicht wird, zum Beispiel durch Verkäufe nach Polen, Frankreich und Italien, wird in all diesen Ländern gleichzeitig eine Registrierung fällig. Es ist nicht mehr nötig einzelne Schwellen zu erreichen.
US-Dollar | Euro | |
frühere Lieferschwelle Italien | ~$ 38.000 | 35.000 € |
neue EU-weite Lieferschwelle | ~ $ 11.900 | 10.000 € |
FürFür manche Seller könnte sich auch die Nutzung des OSS-Verfahrens lohnen. Im Falle der Registrierung für den One-Stop-Shop entfällt die EU-weite Lieferschwelle komplett Im Gegenzug wird allerdings wird die Umsatzsteuer-Registrierung, -Voranmeldung und -Abfuhr in mehreren Ländern gleichzeitig deutlich vereinfacht. Auch hierbei hilft hellotax weiter.