Wenn du kein Lager betreibst und dich nicht mit dem Versand von Waren herumschlagen möchtest, kommt unter Umständen ein Streckengeschäft für dich infrage. Gerade für E-Commerce-Neulinge ist das interessant. Das Business wird dir allerdings einiges an steuerlichem Know-how abverlangen. Hier erklären wir dir, wie du bei Bedarf zusammen mit einem Steuerberater Dropshipping meisterst und keine Stolperfallen übersiehst.
Antonia Klatt
Last Updated on 15 April 2022
Ist ein Steuerberater für Dropshipping sinnvoll?
Das Gewerbe hast du angemeldet, ein Produzent ist gefunden, die Samples sehen vielversprechend aus und deine Listings auf Amazon, Ebay oder in deinem eigenen Online-Shop sind live. Da du dich für Dropshipping entschieden hast, leitest du fortan sämtliche eintrudelnden Bestellungen direkt an den Großhändler weiter. Dieser verschickt in deinem Namen die Ware – und du kannst deinen Gewinn direkt in die Weiterentwicklung neuer Produkte und Strategien stecken, statt ihn für die Beschaffung von Waren nutzen zu müssen.
Soweit so gut, doch bist du denn in steuerlicher Hinsicht schon richtig fit? Hier gibt es nämlich einige fiese Fallstricke, die Händlern mit Dropshipping-Modell gefährlich werden können. Es kann daher sinnvoll sein, sich im Vorfeld und zwischendurch immer wieder mit einem Steuerberater zu besprechen.
Genau dafür ist hellotax da. Wir besprechen mit dir das Dropshipping Geschäftsmodell und weisen dich auf alle umsatzsteuerlichen Pflichten hin. Außerdem kümmern wir uns um alle nötigen Registrierungen, Einreichungen, Umsatzsteuervoranmeldungen und mehr. So kannst du dich ganz auf den Aufbau deines Businesses konzentrieren und wir kümmern uns als dein Umsatzsteuerberater für Dropshipping um den Rest und stellen sicher, dass du umsatzsteuerkonform bleibst.
Steuerrechtliche Regeln und Tücken, die du unbedingt kennen solltest
Grundsätzlich solltest du wissen: Wie bei jedem Unternehmen unterliegt auch ein Dropshipping-Verkauf der Einkommensteuer, sobald die Summe aller Einkünfte den Freibetrag übersteigt. Dieser liegt 2022 bei 9.984 Euro. Wenn du wenig Umsatz machst, kannst du dich von der Umsatzsteuer befreien lassen – hier liegt die Grenze bei 22.000 Euro.
Ob du für Verkäufe ins EU-Ausland, eine sogenannte innergemeinschaftliche Lieferung, Steuern zahlen musst, hängt davon ab, ob du an privat oder an B2B-Kunden verkaufst. Auch solltest du prüfen, ob du dich möglicherweise im Ausland steuerlich registrieren lassen musst. Einfuhrumsatzsteuer fällt unter Umständen an, wenn du Waren aus einem Drittland beziehst – dies ist beispielsweise für Produkte aus China der Fall. Und: Bei Ausfuhrlieferungen ins Nicht-EU-Ausland muss auf der Rechnung deine Umsatzsteuerfreiheit notiert sein.
So unkompliziert, wie Dropshipping eigentlich klingt, ist es letztlich dann also doch nicht, wenn du dein Geschäft hinsichtlich Product Range und Lieferorten skalieren möchtest. Für den Anfang beschränken sich viele Dropshipper daher erst einmal auf ein Land und wenige Produkte, um einen Überblick zu bekommen, worauf es steuerrechtlich eigentlich ankommt.
Bei diesen Aufgaben kann dir ein Steuerberater für den Anfang helfen
Auch wenn du ganz am Anfang stehst und unsicher bist, wie du dein Dropshipping-Business aufbauen sollst, ist ein Gespräch mit dem Steuerberater deines Vertrauens eine gute Idee. So kannst du lernen, welches Gewerbe am besten für deine unternehmerischen Absichten geeignet ist. Im Anschluss kannst du dann beim Gewerbeamt vorstellig werden.
Fragen vom Finanzamt kannst du mit professioneller Hilfe gut umgehen, da eine gute Steuerberatung sämtliche Erklärungen für dich erledigen und möglichst schlüssig einreichen kann. Fehlt in der Einkommensteuer- oder Umsatzsteuererklärung ein wichtiges Dokument, wirst du darüber informiert. Sogar die gesamte Buchhaltung kannst du an einen Experten abgeben, damit es wegen fehlender Belege bei der Buchung nicht zu Problemen kommt. Du könntest dir später bei einer Betriebsprüfung sonst nämlich viel Ärger und eine hohe Nachzahlung einhandeln.
Zu den Services eines Steuerberaters kann zudem die Erinnerung zur Meldung der Umsatzsteuervoranmeldung sowie zur Zahlung einer Einkommensteuervorauszahlung gehören. Dadurch hast du mehr Zeit für dein Business und musst nebenbei weniger steuerrechtliche Aspekte im Kopf haben. Mit ein wenig Geduld kannst du dich hier aber auch selbst einlesen – je komplexer dein Business, umso mehr Zeit benötigst du.
Typische Betriebskosten sind:
- Büromaterial, Tools und Abonnements (zum Beispiel für Shopify)
- Kosten für Personal, das deinen Webshop pflegt
- Vorsteuer
- Weiterbildungen
- Kosten für Porto, Internet und Telefon
- Kosten für Webseiten-Domain
- Bücher und weitere geschäftlich genutzte Literatur
- Abschreibungen
Tipp: Das zu versteuernde Einkommen ergibt sich, wenn du die betrieblichen Ausgaben des Jahres von den Einnahmen abziehst. Je mehr Betriebskosten du hast, desto geringer fällt die Einkommensteuerzahlung aus.

Kompetenten Steuerberater für Dropshipping und Shopify finden
Optimal ist es natürlich, wenn sich dein Steuerberater mit Dropshipping UND Shopify auskennt. Denn die cloudbasierte Commerce-Plattform für kleine und mittlere Unternehmen kommt inzwischen vielleicht auch schon bei dir zum Einsatz. Falls nicht, hier kurz die Basics erklärt: Für eine überschaubare monatliche Gebühr bekommst du Zugriff auf ein Admin-Panel, mit dem du deinen eigenen Online-Shop recht intuitiv verwalten und anpassen kannst. Einen simplen Webshop zu eröffnen, dauert so nur ein paar Minuten.
Dank vieler Templates werden deine Produkte gut in Szene gesetzt. Außerdem kannst du mit Apps arbeiten, die dir von Shopify und Third-Party-Anbietern zur Verfügung gestellt werden. Unter anderem hast du die Möglichkeit, ganz einfach zum Multichannel-Seller werden, da sich deine Produkte mühelos in Listings auf Amazon, Ebay, Etsy und Co. verwandeln lassen. Ebenso wichtig wie der Look sind aber auch zuverlässige Updates für einen optimalen Schutz von Kundendaten und stabile Server, die dich auch an wichtigen Verkaufstagen wie Black Friday nicht im Stich lassen.
So kann Shopify dein Business außerdem offline unterstützen:
- Kunden können Waren in deinem Geschäft anschauen und online kaufen
- Auch online bestellen und im stationären Handel abholen ist möglich
- Über das clevere POS-System kannst du Besuchern ihre Lieblingsprodukte per E-Mail zuschicken
Ein Steuerberater behält den Überblick für dich
Multichannelvertrieb ist die optimale Lösung, um schnell viel Umsatz zu generieren. Es heißt aber auch, dass du auf mehreren Plattformen gleichzeitig den Überblick behalten musst. Welche Steuern und Gebühren fallen bei unterschiedlichen Zahlungsmöglichkeiten an, worauf ist bei Pan-EU-Versand und der Umsatzsteuer zu achten, wo lässt sich Vorsteuerabzug geltend machen, welche Kosten kannst du abschreiben – die Liste an potenziellen Steuerfragen ist lang.
Hier kann dir ein Steuerberater wertvolle Tipps geben, das vermeintliche Chaos für dich ordnen und sämtliche Daten und Unterlagen verständlich aufbereiten. Wenn ihr es gemeinsam mit einem kompatiblen Warenwirtschaftssystem von Shopify angeht, lassen sich betriebswirtschaftliche Auswertungen sogar im Handumdrehen exportieren.
Tipp: Mit hellotax kannst du dir das Erstellen von Umsatzsteuererklärungen ersparen, lässt alle nötigen Umsatzsteuernummern einfach für dich beantragen und automatisierst das Einreichen von Umsatzsteuervoranmeldungen. Mit einem Team aus europaweit agierenden Steuerberatern, das sich bestens mit den örtlichen Steuergesetzen auskennt, musst du dich nicht selbst in länderspezifische Lieferschwellen, Fristen und Besonderheiten zur Umsatzsteuer einlesen.
Fazit
Wir hoffen, dass unsere Tipps zum Thema Steuerberater und Dropshipping etwas Licht ins Dunkel gebracht haben. Grundsätzlich gilt: Wenn ein Finanzexperte die Besonderheiten beim Streckengeschäft kennt, kann er dich noch gezielter unterstützen. Halte also am besten Ausschau nach jemandem, der wirklich Ahnung von E-Commerce hat. Im Netz kannst du direkt nach Kanzleien oder selbstständigen Steuerberatern suchen, die sich mit den speziellen Bedürfnissen von Online-Händlern gut auskennen.