Du möchtest beim Verkaufen deiner Produkte so richtig durchstarten und ein Amazon FBA Konto erstellen? Das kann sinnvoll sein, wenn du dir das Verpacken und Verschicken der Bestellungen sowie die Abwicklung von Retouren ersparen möchtest. Hier erfährst du, worauf es bei der Registrierung sowie beim Einrichten der praktischen Account-Funktion ankommt. Außerdem warnen wir vor einigen Stolperfallen, die dir begegnen können.
Antonia Klatt
Last Updated on 10 Februar 2022
So kannst du ein Amazon FBA Konto erstellen
Wenn du dich als Verkäufer mit dem Amazon Seller Central, also der Verkaufsebene der Online-Plattform, vertraut machen möchtest, werden dir verschiedene Abkürzungen begegnen. FBM steht für „Fulfillment By Merchant“ – wählst du diese Variante, bist du als Verkäufer allein für die Logistik deiner Bestellungen verantwortlich. FBA dagegen bedeutet „Fulfillment By Amazon“. Hierbei übernimmt das Online-Unternehmen die komplette Auftragsabwicklung für dich.
Um das praktische Angebot von Amazon zu nutzen, für das je nach Produkt eine gewisse Gebühr gezahlt werden muss, ist die Registrierung eines Verkäuferkontos im Amazon Seller Central nötig. Erst dann kannst du dich für FBA entscheiden. Grundsätzlich solltest du vor der Anmeldung als Verkäufer bei Amazon bereits wissen, welche Produkte du verkaufen möchtest und was dein Unternehmen ausmacht. Denn du musst im Vorfeld dein Gewerbe anmelden und kannst zudem eine optimale Verkaufsstrategie entwickeln.
Schritt für Schritt zum Verkäufer-Account bei Amazon
Um dein Amazon FBA Konto erstellen zu können, solltest du Folgendes griffbereit haben:
- Personalausweis oder Pass
- Gewerbeschein
- Steuernummer und Umsatzsteuer ID
- Rechtsform deines Unternehmens
- Unternehmensadresse
- gewünschter Shopname inklusive möglicher Alternativen
- Bankkonto deines Unternehmens
- International nutzbare Kreditkarte
- Rufnummer (unter anderem zur Verifizierung deines Accounts)
Auf der Registrierungsseite im Amazon Seller Central wirst du nach und nach durch die einzelnen Schritte geführt, bei denen du Informationen über dein Business eintragen musst. Überprüfe bei der Eingabe sämtlicher Registrierungsdaten alles ganz genau. Denn wenn du hier Fehler machst, können diese im Nachhinein nicht oder nur mit großem Aufwand geändert werden.
Sei auch bei der Wahl des Shopnamens sorgfältig – er kann nicht ohne Weiteres geändert werden. Glücklicherweise muss er nicht unbedingt mit deinem späteren Markennamen übereinstimmen. Amazon unterstützt dich außerdem bei der Erstellung, indem dir mitgeteilt wird, ob dein gewünschter Shopname noch verfügbar ist.
Ohne eine Kreditkarte kannst du übrigens kein Amazon FBA Konto erstellen. Sie wird allerdings nur für die Registrierung benötigt. Weitere Zahlungen kannst du dann über das zusätzlich anzugebende Bankkonto deines Unternehmens laufen lassen. Im Zuge der Eingabe deiner Abrechnungsdaten kannst du nun auch auswählen, ob du „Fulfillment By Amazon“ oder „Fulfillment By Merchant“ bevorzugst. Möchtest du FBA nutzen, wähle das entsprechende Kästchen aus.
Weitere Tipps zum Registrierungsprozess für Amazon-Verkäufer
Lege dir am besten einen neuen Account mit einer E-Mail-Adresse für dein Unternehmen an. So kannst du verhindern, dass es später zu Problemen durch private und unternehmerische Transaktionen über Amazon gibt. Zudem sollte dein Verkäuferkonto gut gesichert sein – ein einzigartiges Passwort sowie die Zwei-Faktor-Authentifizierung schützen deinen Account vor unerlaubtem Zugriff. Wird dein Konto nämlich gehackt, kann Amazon es sperren und dein Business leidet darunter.
Wichtig ist auch, die Identitätsprüfung per Ausweisdokument erfolgreich abzuschließen. Andernfalls kann dein Konto nicht freigeschaltet werden. Im Juli 2021 wurde festgelegt, dass zudem eine Umsatzsteuer ID auf Onlinemarktplätzen wie Amazon zwingend erforderlich ist. Sie kann im Vorfeld einfach beim Finanzamt beantragt werden. Anschließend musst du noch die AGB vervollständigen: Impressum, Datenschutzerklärung und Widerrufsbelehrung kannst du dir kostengünstig, individuell und rechtssicher im Netz erstellen lassen.
Basiskonto oder professionelles Konto wählen?
Die meisten Amazon Seller, die FBA wählen, verkaufen mehr als 40 Produkte pro Monat und entscheiden sich nach der Registrierung für ein professionelles Konto, um Geld zu sparen. Monatlich werden für Profi-Seller dann 39,- EUR fällig statt 0,99,- EUR pro verkauftem Artikel im Basistarif. Grundsätzlich kann FBA aber auch für Verkäufer mit Basiskonto sinnvoll sein – zum Beispiel, wenn du teure Amazon FBA Produkte verkaufst und keine Lust hast, dich um die Abwicklung zu kümmern.
Tipp: Falls du erst in ein paar Monaten mit dem Verkauf starten kannst, aber schon jetzt ein Amazon FBA Konto erstellen möchtest, ist es ratsam, zunächst den Basistarif zu wählen. Denn die monatlichen FBA Gebühren des professionellen Kontos werden schon direkt nach der Registrierung berechnet.

Wann ist es sinnvoll, ein Amazon FBA Konto zu erstellen?
Die Vorteile von FBA liegen auf der Hand: Du benötigst keinen Lagerplatz, musst nichts selbst verpacken, Logistik-Personal einstellen und dich auch nicht mit Retouren herumärgern. Außerdem bekommen Kunden ihr Produkt dank Amazon Prime immer besonders zügig, was zu guten Bewertungen führen kann. Wer diese Form der Auftragsabwicklung wählt, schickt Amazon lediglich die eigenen Produkte zu.
Tipp: Die aktuelle Produktmenge im Amazon-Lager kannst du unter dem Menüpunkt „Lagerbestand“ checken. Hier regelmäßig reinzuschauen, ist wichtig, weil dir durch nicht verfügbare Produkte im Shop nicht nur bares Geld verloren geht, sondern auch dein Ranking leidet.
Was kostet FBA bei Amazon?
Grundsätzlich berechnet Amazon die Kosten für FBA anhand der von deinen Produkten eingenommenen Kubikmeterzahl im Lager. Außerdem ist der Preis von der jeweiligen Produktkategorie und der Jahreszeit abhängig. So kann der Kubikmeter im Lager zwischen 15,60 und 36,- EUR pro Monat kosten. Hinzu kommen die Versandgebühren pro Einheit, die je nach Verkaufsland variieren.
Ist ein Wechsel von FBA zu FBM und umgekehrt möglich?
Du merkst, dass sich FBA für dein Business nicht wirklich rechnet? Kein Problem: In den Einstellungen im Amazon Seller Central kannst du jederzeit zu FBM wechseln. Genauso kannst du dich aber auch entscheiden, nicht mehr selbst zu verschicken, sondern künftig alles über Amazon abwickeln zu lassen.
Fazit
Möchtest du als Verkäufer möglichst wenig zu tun haben, aber viel verkaufen, kannst du vermutlich guten Gewissens und ziemlich einfach ein Amazon FBA Konto erstellen. Allerdings lässt sich das Unternehmen seinen Logistik-Service auch gut bezahlen – rechne also im Vorfeld am besten mit dem Amazon-FBA-Rechner im Amazon Seller Central aus, ob sich die Variante für dich lohnt.
Unter Umständen bemerkst du dadurch, dass die Eigenlagerung und der Versand deutlich günstiger sind, wenn du die Bestellung selbst abwickelst. Jede Situation ist aber individuell zu bewerten. Denn vielleicht verkaufst du ja viel im Ausland und kannst deinen Umsatz dadurch steigern, dass Amazon deine Produkte jederzeit in den dortigen Lagern zur Verfügung hat und schnell ausliefern kann. Dann ist FBA durchaus eine Überlegung wert, um dein Business auf Amazon voranzubringen.