Du denkst darüber nach, mit deinem Hobby Geld zu verdienen? Vielleicht verkaufst du deine Produkte aber auch schon auf Märkten oder im Freundeskreis? Um mehr Menschen zu erreichen, kann es in beiden Fällen sinnvoll sein, sich auf DER Kreativplattform schlechthin anzumelden. Hier erklären wir dir, wie du einen Etsy-Shop erstellen kannst – und wir haben wertvolle Tipps für dich, worauf du achten solltest.
Antonia Klatt
Last Updated on 19 March 2022Etsy-Shop erstellen und sorgenfrei verkaufen
Theoretisch kann jeder einen Etsy-Online-Shop erstellen und sich damit viel Arbeit ersparen. Denn statt einen eigenen Webshop zu bauen und zu pflegen, kannst du deine Produkte über den inzwischen weltweit bekannten Marktplatz verkaufen. So steht deine Arbeit einem großen Publikum zur Verfügung, das du womöglich erst nach Jahren durch eigene Bemühungen mit Flyern, Google Ads oder Social-Media-Aktionen erreichen würdest.
Ein weiterer Vorteil: Du kannst deinen Kunden bei Etsy ganz einfach verschiedene Zahlungsmöglichkeiten anbieten. Die Transaktionen sind dabei jederzeit sicher und du erhältst automatisch per Überweisung dein Geld für die verkauften Stücke. Und sollte es trotz rechtzeitigem Versand doch einmal zu Problemen kommen, springt in vielen Fällen der Verkäuferschutz der Plattform ein.
Die ersten Schritte zum eigenen Online-Shop auf Etsy
Bevor es losgehen kann, benötigst du natürlich zunächst einen Account bei Etsy. Registriere dich mit einer E-Mail-Adresse und vergib ein sicheres Passwort für dein Konto. Solltest du bereits einen Account besitzen, weil du in der Vergangenheit schon öfter auf dem Online-Marktplatz eingekauft hast, kannst du diesen nutzen und darüber einen eigenen Etsy-Shop erstellen.
Klicke nun auf „Verkaufen“ und „Etsy-Shop eröffnen“ – anschließend musst du einige Angaben machen. Dazu gehört die bevorzugte Shop-Sprache, die später nicht mehr geändert werden kann. Außerdem musst du dein Land sowie die bevorzugte Währung angeben. Etsy fragt dich zudem, ob du planst, Voll- oder Teilzeit zu verkaufen. Die Angabe hat jedoch später keinen Einfluss auf deinen Shop.
Überlege dir nun einen guten Shop-Namen, der deine Produkte und dich repräsentiert. Dieser darf noch nicht vergeben sein. Im Anschluss kannst du bereits erste Produkte anlegen, Zahlungsmöglichkeiten festlegen und deine eigenen Zahlungsinformationen für die Auszahlung und die anfallenden Gebühren speichern.
Etsy-Shop erstellen: Kosten einberechnen
Wer bei Etsy einen Shop erstellen und etwas verkaufen möchte, bekommt seinen virtuellen Space zunächst einmal völlig kostenlos. Für jeden Artikel, den du einstellst, zahlst du allerdings 0,20 USD Einstellgebühr. Der Preis hierfür schwankt je nach Wechselkurs, liegt aber im Allgemeinen bei 0,18 EUR. Jedes Listing ist für maximal vier Monate aktiv. Außerdem berechnet Etsy fünf Prozent Transaktionsgebühren, wenn du ein Stück verkaufst. Für Zahlungen, die mit Etsy Payments getätigt werden, fallen zusätzlich vier Prozent zuzüglich 0,30 EUR an.
Des Weiteren kannst du dich entscheiden, für Werbung auf Etsy oder externen Seiten zu zahlen. Die Plattform ermöglicht es beispielsweise, dass du mit Offsite Ads auf anderen Seiten im Netz erscheinst. Das steigert deine Reichweite und du erreichst genau die Kunden, die deine Produkte mögen könnten. Hierfür wird eine Gebühr von 15 Prozent auf den Gesamtpreis fällig.
Das solltest du erledigen, bevor dein Shop online geht
Auch wenn das Anlegen deines Shops mit nur ein paar Klicks geschafft ist, solltest du dir genügend Zeit nehmen, um deine Produktlistings, aber auch dein Business im Allgemeinen richtig vorzubereiten. Auch wenn du lediglich nebenberuflich verkaufen möchtest, sind doch einige Dinge zu beachten, die du im Vorfeld erledigen musst. Dazu gehört eine Gewerbeanmeldung, wenn du regelmäßig handgefertigte Stücke, Vintage-Artikel oder Kreativzubehör mit Gewinnabsicht verkaufst – oder eine Anmeldung deiner freiberuflichen Tätigkeit, wenn du zum Beispiel als Designer, Zeichner oder Schriftsteller arbeitest.
Bedenke auch, dass dein Shop rechtssichere Formulierungen benötigt. Denn wer etwas verkauft, muss seine AGB, Datenschutzerklärung und Widerrufsbelehrung für Kunden zugänglich machen. Ein weiterer Punkt, der nicht außer Acht gelassen werden sollte: Informiere gegebenenfalls deinen Arbeitgeber über deine nebenberufliche Tätigkeit. Viele Arbeitsverträge enthalten die Klausel, dass du zur Auskunft verpflichtet bist. Für gewöhnlich ist dies nur eine Formalie und sollte für den Chef kein Problem darstellen, sofern du nach wie vor deinen Pflichten als Arbeitnehmer nachkommen kannst.
Wann lohnt es sich, einen Etsy-Shop zu erstellen?
Nicht unerwähnt soll hier bleiben, dass das Verkaufen über Etsy nicht für jedes kreative Business uneingeschränkt empfehlenswert ist. Wenn du deine Stücke hauptberuflich verkaufen möchtest und langfristig ein skalierbares Geschäft anstrebst, dann bieten andere Plattformen wie Amazon, Ebay und ein eigener Webshop deutlich mehr Potenzial. Denn so musst du dich nicht auf Produkte beschränken, die du komplett selbst gefertigt hast, sondern kannst deine Kreationen auch für dich herstellen lassen.
Auch Versand und Retouren kannst du dann beispielsweise von anderen abwickeln lassen, um mehr Zeit für die Entwicklung deines Geschäfts zu haben. Zu den bekanntesten Möglichkeiten für E-Commerce-Händler zählt Amazons FBA-Lösung. Dennoch kann Etsy aber eine Möglichkeit sein, um Kunden auf dich aufmerksam zu machen. Einige Unternehmer fahren daher mehrgleisig. Das ist mittlerweile sinnvoll, da die Konkurrenz auf dem Kreativmarktplatz heute durchaus groß ist.
So kannst du Umsatz und Sichtbarkeit auf Etsy steigern
Um dich von deinen Mitstreitern abzugrenzen, ist es wichtig, deine eigene Nische zu finden. Was macht deinen Artikel so besonders, was andere nicht bieten können? Dies sollte sich in den Produktbildern und in der Beschreibung wiederfinden. Regelmäßiges Einstellen von Produkten ist ebenfalls wichtig, um nicht vom Etsy-Algorithmus „vergessen“ zu werden. Es ist daher sinnvoll, einen eigenen Rhythmus zu finden, in dem du Stücke produzierst und sie dann auf der E-Commerce-Plattform anbietest.
Wichtig ist auch: Orientiere dich an den Preisen der Konkurrenz, um potenzielle Kunden auf dich aufmerksam zu machen. Verkaufe deine Produkte aber keinesfalls unter Wert – kalkuliere genau, was dich die Herstellung kostet und überprüfe, ob du eventuell Kosten einsparen kannst. Denn bei aller Liebe zum Detail und Handwerk: Der Verkauf deiner Produkte sollte natürlich auch rentabel sein.
Checkliste für neue Etsy-Verkäufer – Die wichtigsten Tipps zum Einstieg:
- Gewerbeanmeldung oder Anmeldung der freiberuflichen Tätigkeit
- Rechtstexte für den Shop erstellen lassen
- Anmeldung bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister, wenn du verpackte Produkte verschickst
- Gegebenenfalls Arbeitgeber über nebenberufliche Tätigkeit informieren
- Professionelle Produktbilder anfertigen
- SEO-Optimierung durch Tags und Keywords
- Konkurrenz checken und eigenen USP für deinen Shop entwickeln
- Regelmäßig Produkte einstellen
- Auf Kundennachrichten reagieren und Artikel fristgerecht verschicken
Fazit
Für ein Nebengewerbe kann sich ein Shop bei Etsy in jedem Fall lohnen. Denn wenn du einzigartige Produkte verkaufst und am Ball bleibst, ist das Portal eine echte Möglichkeit, um dir etwas mit deinen kreativen Ideen dazu zu verdienen. Genau das ist letztlich auch Sinn und Zweck von Etsy – denn statt Massenware sollen hier schließlich Einzelstücke und ganz besondere Waren und Dienstleistungen im Vordergrund stehen. Wir hoffen, dass wir dir hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben konnten, damit du deinen eigenen Etsy-Shop erstellen und mit dem Verkauf deiner Artikel gleich die ersten Erfolge verzeichnen kannst!