- Lagerst du deine Waren in Italien?
- Verkaufst du Waren an italienische Privatkunden?
- Bist du Teil eines Fulfillment-Programms?

Wenn einer dieser Punkte auf dich zutrifft, musst du dich in Italien umsatzsteuerlich registrieren und möglicherweise regelmäßig Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben. Das hellotax Team kann dir bei diesen und vielen anderen italienischen Umsatzsteuer-Aufgaben helfen. Auch die Kommunikation mit den italienischen Behörden können wir übernehmen. Interessiert? Kontaktiere uns noch heute!
Dominik Larcher
Last Updated on 2 May 2022Wann muss ich mich in Italien
umsatzsteuerlich registrieren
und eine UST-ID erhalten?
Grund 1: Du lagerst deine Waren und Güter in Italien
- Wenn du deine Waren in Italien lagerst, sei es in einem Lager oder selbstständig, musst du eine italienische Umsatzsteuer-Identifikationsnummer beantragen.
- Dazu musst du dich bei den italienischen Steuerbehörden für die Umsatzsteuer anmelden.
- Du musst dich auch in jedem anderen europäischen Land, in dem du deine Waren lagerst, umsatzsteuerlich registrieren, da für jedes Land separate Umsatzsteuer-Identifikationsnummern benötigt werden.

USt-Nummer in Italien registrieren

USt-Voranmeldung in Italien einreichen

Grund 2: Du nimmst an einem FBA-Programm (Fulfilled-by-Amazon) teil
- Italien ist Teil des Amazon PAN-EU-Programms. Das bedeutet, dass die Waren von Verkäufern, die an diesem Programm teilnehmen, dort möglicherweise gelagert werden.
- Auch wenn dem Verkäufer die Lagerung in Italien nicht ausdrücklich bekannt ist, ist Amazon durch die Teilnahme am Programm dazu berechtigt.
- Außer in Italien musst du dich auch in allen anderen Ländern, die am FBA-Programm teilnehmen, umsatzsteuerlich registrieren.

Grund 3: Du überschreitest die Lieferschwelle beim Verkauf an italienische Kunden
- Neben der Lagerung ist das Überschreiten der EU-weiten Schwelle für den Fernabsatz ein weiterer Grund, der eine Umsatzsteueranmeldung in Italien und anderen europäischen Ländern erfordert.
- Sobald der Nettowert des Fernabsatzes die Lieferschwelle von 10.000 € überschreitet, ist eine individuelle Umsatzsteuerregistrierung in allen Ländern, in die verkauft wird, obligatorisch, solange der Verkäufer nicht am OSS-Programm teilnimmt (weitere Informationen unten).
- Solange der Absatz unter der Lieferschwelle bleibt, sind zusätzliche Zulassungen in Italien & Co. nicht notwendig, können aber ratsam sein.

Bist du verwirrt zum Thema Umsatzsteuerpflicht? Benötigst du Unterstützung bei der Anmeldung oder Einreichung von Dokumenten? hellotax kann helfen! Kontaktiere uns noch heute und wir beraten dich zu deinen Möglichkeiten und übernehmen deine umsatzsteuerlichen Aufgaben, einschließlich der Kommunikation mit den italienischsprachigen Behörden.
Wie funktioniert die
Umsatzsteuerregistrierung in Italien?
Um dich für die Umsatzsteuer zu registrieren, musst du dich an das italienische Finanzamt wenden. Die italienischen Behörden kommunizieren hauptsächlich in italienischer Sprache, was bedeutet, dass du für die Kommunikation einen lokalen Vertreter benötigst. Wenn du alle Formulare ausgefüllt hast, sendest du einen unterschriebenen Ausdruck zusammen mit weiteren Unterlagen an das Finanzamt.
Zusätzlich sind folgende Unterlagen einzureichen:
- Erklärung, dass es keine ständige Niederlassung des Unternehmens in Italien gibt
- Formular zur Branchenklassifizierung
- Umsatzsteuerbescheinigung
- Satzung und Gründungsurkunde
- Registrierung für innergemeinschaftliche Lieferungen und MIAS-Registrierung
- Neueste verifizierte Unternehmenskonten
- Vollmacht des gesetzlichen Vertreters des Unternehmens, unterschriebenes Passfoto erforderlich
Einige der Dokumente müssen von einem vereidigten Übersetzer in die italienische Sprache übersetzt und von einem vereidigten Notar beglaubigt werden! Sobald du deine Registrierung abgeschlossen hast erhälst du eine spanische Umsatzsteuer-Identifikationsnummer.
Wie sieht eine italienische Umsatzsteuer-Identifikationsnummer aus?
Name | Il numero di registrazione IVA (P. IVA) |
Ländercode | IT |
Format | IT + 11 Ziffern |
Beispiel | IT12345678901 |
Du weißt nicht, wie du mit den italienischen Behörden kommunizieren sollst? Du möchtest Probleme und Bußgelder durch verspätete Anmeldungen vermeiden? Wir können helfen. Das Automatisierungstool von hellotax kann Umsatzsteuerzahlungen und -anmeldungen automatisieren, während unser Expertenteam dir bei Registrierungen, Korrespondenz und mehr helfen kann. Kontaktiere uns noch heute!
Überschreiten der EU-weiten Lieferschwelle
beim Fernabsatz nach Italien
Das Überschreiten der EU-weiten Schwelle für den Fernabsatz von 10.000 € ist der häufigste Grund für Verkäufer, sich in Italien umsatzsteuerlich zu registrieren. Bis vor kurzem war eine Umsatzsteueranmeldung nur erforderlich, wenn der Nettoumsatz nach Italien die italienische Grenze von 35.000 € überschritt. Seit Juli 2021 gilt jedoch ein neuer EU-weiter Schwellenwert von 10.000 €. Überschreitet der Nettoumsatz in europäische Länder zusammen diesen Schwellenwert, ist in allen Ländern, in die Waren und Dienstleistungen verkauft werden, eine Umsatzsteuerregistrierung erforderlich. Außerdem sind die zusätzlichen Umsätze mit den entsprechenden länderspezifischen Umsatzsteuersätzen zu besteuern. B2C-Umsätze, deren Nettowert unter dem Schwellenwert bleibt, werden mit dem Umsatzsteuersatz des Heimatlandes besteuert. Diese Umsatzsteuer wird direkt an das Finanzamt im Inland abgeführt und zusätzliche Umsatzsteuerregistrierungen beispielsweise in Italien sind daher nicht erforderlich.
Achtung: Oft fallen meherere Umsatzsteuerregistrierungen überraschenderweise gleichzeitig an. Denn die Schwelle gilt EU-weit und kann deshalb durch den Verkauf kleiner Mengen in mehrere europäische Länder überschritten werden. Individuelle länderspezifische Schwellenwerte bestimmen nicht mehr länger die Umsatzsteuerpflicht.
Beispiel: Ein deutscher Versandhändler, der an französische, spanische und italienische Kunden verkauft, nutzt die EU-weite Lieferschwelle. Da er in Frankreich 6.000 €, in Spanien 3.000 € und in Italien 2.000 € Umsatz verzeichnet, überschreitet er die Schwelle um 1.000 €. Daher muss er sich in Italien und den beiden anderen Ländern umsatzsteuerlich registrieren. Welche Umsätze mit welchen Umsatzsteuersätzen besteuert werden müssen, hängt davon ab, wann die Umsätze getätigt wurden. Die ersten 10.000 € unterliegen dem deutschen Umsatzsteuersatz, die weiteren 1.000 € dem ausländischen Umsatzsteuersatz. Wenn diese Waren an italienische Kunden verkauft wurden, ist der italienische Umsatzsteuersatz anzuwenden.
Wie verändert die Teilnahme am
OSS-Programm die Regeln?
Der ausländische Umsatzsteuersatz muss immer angewendet werden, wenn ein Verkäufer am OSS-Programm teilnimmt, auch für die ersten 10.000 € im Fernabsatz. Der Vorteil des One-Stop-Shops besteht darin, dass im europäischen Ausland keine individuelle Umsatzsteueranmeldung mehr erforderlich ist. Stattdessen wird die gesamte Umsatzsteuer an das örtliche Finanzamt abgeführt. Das Heimatland verteilt dann die korrekten Umsatzsteuerbeträge an alle Länder, denen Umsatzsteuer geschuldet ist.
Achtung: Die Voraussetzungen für die Umsatzsteuerregistrierung des OSS gelten, solange ein Händler nicht im Ausland lagert. Sobald es sich um eine Lagerung von Waren im europäischen Ausland handelt, ist eine Umsatzsteueranmeldung fällig, unabhängig davon, ob das OSS-Programm verwendet wird oder nicht. Bei Lieferung aus einem ausländischen Lager an einen Privatkunden im gleichen Land ist zusätzlich eine Umsatzsteuervoranmeldung und eine direkte Zahlung an das örtliche Finanzamt erforderlich.
Beispiel: Wenn der deutsche Fernabsatzhändler das OSS-Programm nutzen sollte, anstatt die Lieferschwelle zu nutzen, müsste er auf jede Transaktion den französischen, spanischen oder italienischen Umsatzsteuersatz anwenden. Er würde die gesamte Umsatzsteuer an die deutschen Behörden abführen, da er eine deutsche Umsatzsteuer-Identifikationsnummer besitzt und dort registriert ist. Eine Registrierung zur Umsatzsteuer in Italien wäre nicht mehr erforderlich.
Benötigst du Hilfe bei der OSS-Registrierung? Weißt du nicht, welche Route die richtige für dein Unternehmen ist? Das hellotax-Team berät dich in allen umsatzsteuerlichen Fragen und übernimmt einen Teil deiner umsatzsteuerlichen Aufgaben in Italien und darüber hinaus.

Hellotax One-Stop-Shop Lösung
- Automatisierte Identifizierung von B2C-Verkäufen
- Automatisierte Ermittlung deiner Steuersätze
- Abwicklung von OSS-Registrierungen und Meldungen
- Qualitätskontrolle für Deine Transaktionen
FAQ
Der für Waren und Dienstleistungen geltende Standard-Umsatzsteuersatz beträgt in Italien 22 %. Die ermäßigte Variante von 10 % gilt beispielsweise für bestimmte Lebensmittel oder Wasservorräte. Der Satz von 5% umfasst beispielsweise einige Sozialleistungen. Auf bestimmte Bücher, Zeitungen und Zeitschriften werden 4% Umsatzsteuer erhoben. Für den innergemeinschaftlichen Verkehr gilt der Umsatzsteuersatz von 0 %.
In Italien müssen alle Steuerzahler eine vierteljährliche Umsatzsteuervoranmeldung abgeben. Diese wird als „Comunicazione Liquidazioni Periodiche IVA“ bezeichnet. Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 700.000 Euro müssen monatlich Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben. Unternehmen unterhalb dieser Grenze können vierteljährlich zahlen, zahlen jedoch einen nicht erstattungsfähigen Zuschlag von 1 %. Außerdem ist eine jährliche Umsatzsteuervoranmeldung erforderlich.
Die Umsatzsteuervoranmeldung müssen bis zum 30. Tag des zweiten Monats nach dem Besteuerungszeitraum eingereicht werden. Für das erste Quartal wäre die Frist der 31. Mai. Jahreserklärungen müssen bis zum 30. April des Folgejahres eingereicht werden.
Nachdem alle Unterlagen bei den Behörden eingereicht und der Registrierungsprozess abgeschlossen ist, dauert es etwa 8 bis 9 Wochen, bis Sie Ihre italienische Umsatzsteuer-Identifikationsnummer erhalten. Diese lange Wartezeit steht im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und dem zusätzlichen Arbeitsaufwand für die Finanzbehörden.